
- 21. Juni 2019 von Chef-Sache
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Wir erleben aktuell eine Revolution der Ernährungs- und Essgewohnheiten: Nicht jede Mahlzeit muss Fleisch enthalten. Zudem wird die traditionelle Mahlzeitenstruktur von Frühstück, Mittagessen, Abendessen mehr und mehr aufgelöst. Dieser grundlegende Wandel in unserer Esskultur fordert neue Konzepte in der Food-Branche. Hier sind die Food-Trends 2020.
Nicht mehr nur Gemüse wird zum Star auf unseren Tellern, auch Pflanzen generell stossen als Ausgangsprodukte für neue Nahrungsmittel immer mehr auf Interesse. Vor allem proteinreiche Bestandteile machen als gesunde Alternative zu tierischen Produkten Karriere.
Der Trend zu "Plant-based-Food" hebt die vegetarische und vegane Ernährung auf die nächste Stufe. Denn während dem Vegetarismus und Veganismus ein beinahe religiöses Dogma, jegliche tierischen Lebensmittel zu verschmähen, anhaftet, sehen Flexitarier viel mehr Möglichkeiten, sich ausgewogener und mit einem deutlich höheren Anteil an pflanzlichen Produkten zu ernähren. Ohne komplett auf Fleisch zu verzichten. Plant-based-Food macht klar, dass pflanzliche Produkte wohlschmeckend, gesund und proteinreich sein können. Ein Trend, der auch von innovativen Nahrungsmittelproduzenten unterstützt wird, die neue Lebensmittel auf pflanzlicher Basis entwickeln.

Ein Artikel aus dem CHEF-Magazin
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Wenn gemeinsam essen, dann am Abend
Gerade im deutschsprachigen Raum steht Essen besonders im Spannungsfeld von Genuss, Ethik und Gesundheit. Convenience-Produkte und Fast Food sollen nicht mehr nur schnell, sondern auch besser und gesund sein. Diese Entwicklung erreicht nun auch den boomenden Snacking-Markt: Snacks wandeln sich zu "kleinen Mahlzeiten", von denen Konsumentinnen und Konsumenten erwarten, dass sie gesund und genussvoll zugleich sind. Der Trend, der in den USA als "Snackification" bezeichnet wird, erobert jetzt auch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Auch bei uns sind die Zeiten, in denen sich die Familie mehrmals täglich am Esstisch für eine gemeinsame Mahlzeit zusammen fand, längst vorbei. Wenn noch gemeinsam gegessen wird, dann ist das eher am Abend. Nicht mehr die Essenszeiten strukturieren den Arbeitstag, sondern umgekehrt: Unser Essverhalten passt sich zunehmend den Rhythmen unseres Alltagslebens an, das im digitalen Wissenszeit-alter – zumindest gefühlt – immer schneller, flexibler und mobiler wird.
Weder Arbeit und Bildung, noch Freizeitaktivitäten sind an feste Orte und Zeiten gebunden. Das be-einflusst, wo wir wann was essen. In der künftigen Esskultur kann jedes Lebensmittel, jedes Getränk und jede Speise zu einer Mini-Mahlzeit werden: Snacking wird zu einer neuen Art zu essen. Diese Entwicklung stellt Handel und Gastronomie vor neue Herausforderungen.

Über die Autorin
Hanni Rützler zählt zu den einflussreichsten Foodtrendforschern Europas. Gemeinsam mit dem Zukunftsinstitut und der Lebensmittel Zeitung veröffentlicht sie jährlich den Food-Report. "Was in Rützlers Food-Report steht, dafür rüsten sich Lebensmittelhersteller, Kochzeitschriften und Gastronomen", rezensierte kürzlich das deutsche Wirtschaftsmagazin Brandeins.
Der neueste Food-Report 2020 ist im Juni 2019 erschienen und HIER erhältlich.
Text: Hanni Rützler
Quelle: CHEF Magazin